Psychotherapie


bedeutet übersetzt " Behandlung der Seele" bzw. "Behandlung von seelischen Problemen".

Dazu zählen psychische Stöungen wie z.B. Esstörungen, Depressionen, Zwänge, psychosomatische Störungen, Traumafolgestörungen, Schlafstörungen, Ängste, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychische Erschöpfungszustände, Probleme im Lebensvollzug.......

Psychisches und seelisches Leiden wirkt sich behindernd auf die berufliche, private und soziale Lebensfähigkeit aus, es führt z.B. zu Vereinsamung, Isolation, Konflikte, Freudlosigkeit und erhöter Anpassungsbereitschaft sowie zu Motivationsverlust, neue Herausforderungen oder Veränderungen auch anzugehen. Psychischen und psychosomatischen Erkrankungen liegen Probleme des Erlebens, Interpretierens, Bewertens und missglückten Bewältigung aktueller Lebensergeignisse zugrunde, die nur schwer veränderbar und durch bloße Willensanstrengung nicht aufgelöst werden können. 

Psychotherapie ist gesetzlich durch das Psychotherapiegesetz geregelt und wissenschaftlich fundiert. Die Behandlung psychischer Leidenszustände ist Psychotherapeuten, Klinischen Psychologen und Fachärzten vorbehalten. Sie sind in den entsprechenden Berufslisten im Bundesministerium für Gesundheit eingetragen, damit ist die Berufszulassung ersichtlich. 

Grundvoraussetzung für die Diagnose einer psychischen Belastung ist der Leidensdruck und die bestehende Symptomatik des Patienten/der Patientin. Psychotherapie ist für jeden ratsam, der von seelischen Problemen geplagt ist und diese alleine nicht mehr richtig bewältigen kann bzw. keinen geeigneten Weg zur Linderung der Probleme findet, und in seinem Leben nicht richtig vorwärts kommt. 

Körperliche Erkrankungen, schwere Diagnosen oder anhaltende Schmerzzustände können sich zusätzlich sehr belastend auf die Psyche auswirken und dadurch eine ergänzende psychotherapeutische Unterstützung nötig machen. PsychotherapeutInnen haben eine mindestens 7jährige Ausbildung absolviert, in der sie sich intensiv mit der Entstehung und Behandlung psychischer Leidenszustände in Theorie und Praxis auseinandergesetzt und die eigene Persönlichkeit dahingehend entwickelt haben, damit sie für die PatientInnen einen therapeutischen Raum eröffnen können, indem entwicklungshindernde Tendenzen und Verhaltenseisen aufgegriffen werden können. Das Aufgreifen dieser Erlebensweisen wie z.B.Resignation, Enttäuschung, schmerzliche Vorerfahrungen Irritationen, Kränkungen, Anspruchhaltungen, Verletzungen.....ist dahingehend nötig, damit sich die dahinterliegenden oft verschütteten lebensbejahenden Motivationen und Lebenssinnspuren wieder finden lassen. 



Existenzanalytische Psychotherapie 


Im Mittelpunkt der Existenzanalyse steht der Dialog des Menschen mit der Welt und mit sich selbst. In die Therapie werden einerseits die Fähigkeiten, Gefühle und Werte der Person genauso einbezogen wie die Möglichkeiten und Anforderungen der jeweiligen Lebenssituation. Als Mensch befinde ich mich an der Grenze zwischen Innen- und Aussenwelt. Damit Leben gelebt werden kann, bedarf es der Offenheit für die "innere Realität" und die "äussere Realität". Gelingt es uns zu spüren, was gut und wertvoll ist, stellt sich ein Gefühl der Stimmigkeit ein, ich fühle "es macht Sinn". 

Im tiefsten Verständnis zielt existenzanalytische Psychotherapie darauf ab, dem Menschen zu helfen, eine eigene innere Zustimmung zu finden, zu dem, was man tut oder auch nicht tut.


Die Existenzanalyse versteht den Menschen als autonomes Wesen, das sein Leben mitgestalten kann und nicht gänzlich abhängig ist, von äusseren und inneren Einflüssen. Eine wichtige existentielle Fähigkeit ist die "Selbstdistanzierung", in dem Sinne, dass ich eine Distanz zu erlernten Mustern, psychodynamischen Reaktionen, Bedürfnissen und Emotionen einnehmen kann. Das ermöglicht uns erst die Freiheit, "so oder auch anders entscheiden" zu können.


In der Existenzanalyse werden 4 Strebungen des Ausgerichtet-Seins auf die Zukunft hin unterschieden:


Motivation zum physischen und psychischen Überleben und Daseinsbewältigung

Motivation zur psychischen Lebenslust und zum Erleben von Wertvollem

Motivation zur Authentizität und Gerechtigkeit

Motivation zum existentiellem Sinnerleben


Psychisches und seelisches Leid kann als fixierte Bewältigungsstrategie verstanden werden, die uns in unserem Handlungsspielraum so weit einengt, dass wir es als hindernd und leidvoll erleben.  Es sind sogenannte Muster, die in bestimmten Situationen immer gleich auslaufen wie z.B. Vermeidung von Situationen, die wir als schwierig erleben oder Erstarrung im Sinne von "sprachlos sein", Rückzug oder Versuch zu harmonisieren bei Konflikten. Die verschiedenen psychischen Symptome geben Auskunft über die fixierten Bewältigungsstrategien welche uns schliesslich am gesunden Lebensvollzug hindern. Psychische Störungen wie z.B. Ängste, Panik, Essanfälle, Depressionen.....können als Folge eines blockierten Handlungsspielraum verstanden werden. Diese Blockaden im Erleben und Verhalten hindern uns daran, eine für uns passende "stimmige" Antwort auf das zu finden, was uns von der Welt entgegenkommt.